Diamonds are forever

Wer ihn einmal in Händen hält, kommt nicht mehr von ihm los: es ist ein betörend strahlendes Mysterium, das den kostbarsten aller Edelsteine umhüllt. Ein perfekt geschliffener Diamant verwandelt einfallendes Sonnenlicht in ein unerwartet intensives Funkeln. Kein Wunder, dass die alten Griechen Diamanten für „Tränen der Götter“ hielten.

Obwohl die Inder vor 2.800 Jahren die Ersten waren, die den begehrtesten Edelstein entdeckten und abbauten, geht die heutige Bezeichnung „Diamant“ auf das altgriechische Wort „adamas“ zurück, was „unbesiegbar“ bedeutet. Zu Recht, ist doch der Diamant die härteste Substanz unseres Planeten. Nur ein Diamant kann einen Diamanten bearbeiten. Da die wahre Liebe bekanntlich durch nichts zu besiegen ist, ist der kostbarste aller Edelsteine seit Jahrhunderten zum Symbol ewiger Liebe geworden.

Diamanten sind rar: Entstanden sind sie im tiefsten Inneren der Erde, bei 1.300 Grad Hitze und enormem Druck, um als reiner Kohlenstoff nach einer sehr langen Zeitreise an die Erdoberfläche zu gelangen. Der seltene „König der Edelsteine“ wird heute vorwiegend in Afrika, Australien, Brasilien, China, Kanada und auch in Russland abgebaut. Geologen befürchten jedoch, dass die letzte Diamant-Genese bereits hundert Millionen Jahre zurückliegt und unsere weltweiten Diamantvorkommen bald erschöpft sein könnten.

Alle Diamanten, die seit Menschengedenken verarbeitet wurden, füllen gerade einmal einen einzigen Doppeldeckerbus. Dabei muss zur Gewinnung einer einzelnen „Götterträne“ Erdmasse im Kubikmeterbereich eines Hauses gefiltert werden. Zumeist ist der gefundene Diamant farblos, selten auch von einem hochfeinen Weiß. Noch seltener sind farbige Diamanten, sogenannte „Fancy Diamonds“. Nur jeder 10.000ste Diamant ist „fancy“ und erstrahlt in einer atemberaubenden Regenbogenfarbe, die einfach alle Sinne berauscht.

Der größte Diamant der Welt

Der größte geschliffene Diamant der Welt, der „Golden Jubilee“, wiegt stolze 545,67 Carat. Ein prachtvolles 275 ct schweres Diamant-Collier schenkte Napoleon 1811 seiner Frau Marie Louise zur Geburt ihres Sohnes. Auch Richard Burton hat den Wert seiner Liebe unter die Symbolkraft von Diamanten gestellt: Elizabeth Taylor erhielt von ihm unter anderem den legendären 69-carätigen „Taylor-Burton“ und den 33-carätigen Krupp-Diamanten. Er besitzt heute einen Wert von mehr als 10 Millionen Dollar. Die Seltenheit in Verbindung mit Reinheit, Gewicht und Farbe macht den Diamanten zu einem präzise beurteilbaren Wertgegenstand. Etwa ein Fünftel des Schätzwertes wird auf die Qualität der Proportionen und den Schliff zurückgeführt.

Diamant Qualitätskriterien

Der Wert eines Diamanten wird von den berühmten „4 Cs“ bestimmt: Carat, Colour, Clarity und Cut. Ein fünftes C, nämlich Confidence, drückt aus, dass das Vertrauen zum Verkäufer einen sehr großen Stellenwert hat. Dabei geht es um die Richtigkeit der verbrieften Qualitätsmerkmale und um die Gewähr, dass die Gewinnung des prachtvollen Steins nicht über kriegführende Staaten, sondern nach den Vorschriften des Kimberley-Prozesses erfolgte.
Eine Sonderbehandlung gibt es für farbige Diamanten, die „Fancy Diamonds“: sie fallen bei den „4 C’s“ aus der „Colour“-Scala der weißen Diamanten heraus. Je nach Farbe und Intensität heißt dann ein solcher Diamant z.B. „Fancy Intense Pink“ oder „Fancy Vivid Green“, und das Wort „Fancy“ bedeutet, dass der Stein ganz natürlich, vollkommen unbehandelt, sein muss.

Carat = Gewicht
Das Gewicht des Diamanten wird weltweit in Carat gemessen. Ein Carat entspricht 0,2 Gramm. Der klassische Brillant-Schliff lässt einen Rückschluss von der Größe auf das Gewicht zu. Ein Viertlcaräter mit 0,25 ct hat einen Durchmesser von etwa 4,2 mm, ein Eincaräter von etwa 6,5 mm.

Cut = Schliff
Kein Edelstein kann so viel Licht in sich aufnehmen und widerspiegeln wie der Diamant. Je nach Schliff und Proportionen wird das Licht von Facette zu Facette reflektiert und gebrochen. Zu den bekanntesten Schliffarten zählen der Brillant-, der Marquise-, der Smaragd- und der Baguetteschliff. Je besser der Schliff die idealen Proportionen, Symmetrie und Finish verwirklicht, umso höher ist der Wert.

Clarity = Reinheit
Der Reinheitsgrad wird durch Einschlüsse im Inneren des Diamanten bestimmt. Je weniger Einschlüsse ein Diamant aufweist, desto wertvoller ist er. Sie sind Naturmerkmale seiner Entstehung. Dennoch gibt es sie, die lupenreinen Diamanten. Bei diesen „IF“-Diamanten lassen sich selbst bei zehnfacher Vergrößerung keine Einschlüsse feststellen.

Colour = Farbe
Je heller ein Diamant ist, desto höher ist sein Wert. Weiße Diamanten mit der Graduierung D bis H zählen zur Spitzenklasse. Top ist hier das hochfeine Weiß (D-E). Die Graduierungen von I bis Z kennzeichnen Diamanten von leicht getöntem Weiß bis hin zur deutlichen Gelbtönung. Neben der Farbbeurteilung nach der Weiß-Skala wird die der naturfarbenen Diamanten immer wichtiger. Diese sogenannte „Fancy Diamonds“ bestechen durch ihre sehr intensiven und brillanten Farben. Die Chance, auf einen farbigen Diamanten zu stoßen, liegt bei 1:10.000.